Bereits heute haben ältere Generationen in den Industrieländern eine erhebliche Nachfragemacht, wobei die älteren Kunden nicht nur immer zahlreicher werden, sie sind demgegenüber auch vermehrt bereit ihr beträchtliches Konsumpotenzial zukünftig stärker auszuschöpfen.
Viele Märkte werden so entscheidend verändert werden, wobei sich der demographische Wandel auf die gesamte Volkswirtschaft auswirken wird und die einzelnen Märkte unterschiedlich stark betroffen sein werden.
Branchen, die international handelbare Güter herstellen, sind auf der Nachfrageseite weniger deutlich betroffen. Diese können durch Exporte die demographischen Effekte teilweise kompensieren. Anbieter von nicht international handelbaren Gütern und Dienstleistungen sind demgegenüber am stärksten von der veränderten Nachfragestruktur betroffen (z.B. Einzelhandel, Transport).
Zu den „Struktur-Gewinnern“ zählen Branchen, deren Leistungen verstärkt von älteren Menschen nachgefragt werden. Zweifelsohne gehören hierzu die Gesundheitsbranche, der Bereich Freizeit/Unterhaltung/Kultur, ferner auch Finanz Dienstleistungen zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge.
„Struktur-neutrale“ Branchen setzen ihre Leistungen an alle Altersgruppen in gleicher Quantität ab, wobei das Angebot qualitativ an die älteren Konsumenten angepasst werden muss (Produktgestaltung, Marketing, Vertriebswege).
Letztlich gibt es die „Struktur-Verlierer“, deren Hauptabnehmer junge Menschen sowie Familien sind. Dazu gehört insbesondere der Wohnungsbau, da die schrumpfende Gruppe der 20- bis 40-Jährigen am aktivsten in der Familiengründung und Wohnungsnachfrage ist. Des Weiteren negativ betroffen ist auch die Alkohol und Tabakbranche, da ältere Menschen aus Gesundheitsgründen eher auf diese Genussmittel verzichten werden.
Gerade das Altern der Gesellschaft bietet jedoch Möglichkeiten, die bislang von den Unternehmen nicht hinreichend genutzt werden, auch von solchen die potenziell negativ von der Bevölkerungsentwicklung tangiert werden.
Der eigentliche Altersschub steht zwar noch bevor, aber obgleich diese Feststellung die Zukunft betrifft, enthält sie nichts Spekulatives. Denn es geht nicht um eine ferne Zukunft, sondern um eine Zeitspanne, welche die derzeitige Bevölkerungsmehrheit noch selbst erleben wird. Es wird daher zu einer ökonomischen Notwendigkeit, Güter und Dienstleistungen den demographischen Veränderungen anzupassen. |